Archiv | Dezember, 2007

Zeitvertreib

31 Dez

Also so eine ausgedehnte Schifffahrt bietet doch ganz hervorragende Möglichkeiten, sich mit den Möglichkeiten seines Nokia N95 Multimedia Computers mal so GANZ eingehend vertraut zu machen – da kommt man ja kaum noch dazu, sich mit seinen Mitreisenden zu beschäftigen 

Was da nicht alles drauf ist: außer Handy, 2GByte Musik-Box und 5 MPixel Kamera kann man auch noch die gerade gemachten Fotos digital bearbeiten (oder verfremden…), Video machen und nachbearbeiten, schneiden usw., natürlich NGAGE spielen und außerdem natürlich mit dem eingebauten GPS rumspielen…

Wusste gar nicht, dass ich da DREI Programme zur Navigation drauf habe: Nokia Maps, Google Maps und außerdem versteckt auch noch ein Programm zur Navigation nach GPS-Koordinaten. Da unser Reiseführer die GPS-Koordinaten fast aller Sehenswürdigkeiten in Marokko aufführt, ist das wirklich SEHR praktisch zur Navigation im Land.

Leider hatten wir heute durch die relativ große Entfernung zum Land meist keinen GSM-Empfang, so dass wir Dagmars Kommentar von gestern und diesen von mir wohl erst morgen früh in der Nähe von Gibraltar ins Netz stellen können.

Ist aber ansonsten auch nicht viel passiert heute. Durch unsere rein französischen Tischnachbarn sind die ersten Sprech-Schwellen unseres doch noch recht rudimentären Französisch auch schon fast verflogen. Das Essen ist viel (mittags gab es 4 Gänge, abends auch noch 3), aber die Qualität ist leider nur so la-la. Das Beste war heute eigentlich das original-französische Frühstück (Milch-Kaffee, O-Saft, 1 Croissant mit Butter und Marmelade).

Dagmar plant schon wie wild den ganzen Urlaub durch, Tag für Tag. Ich würde ja nach der Grob-Planung, die wir heute vormittags bereits gemacht haben, erst mal nur von Tag zu Tag planen, aber meine Liebe ist halt ein Planungs-Genie!

Also liebe Marion, hier ist GANZ grob die Routen-Planung: 2 Tage Tanger, dann runter nach Fes (1 Tag), dann durch das Atlas-Gebirge Richtung WÜSTE, dort ca. 1 Woche einige Ausflüge zu Schluchten, Oasen, Sand-Wüste etc und vielleicht auch Offroad-Touren; danach dann Richtung Agadir ans Meer, 2 Tage Marrakesch und dann am Meer entlang zurück nach Tanger. Mal sehen, ob das alles so klappt, wie wir uns das vorstellen

As salâmu alekûm!

Thomas

P.S.: Irgendwie habe ich so das Gefühl, ich komme in den Einträgen nicht so richtig gut weg (. Mr. Nokia-Spezial wird noch froh sein, dass ich weiß wo es lang geht ))). DAG
P.P.S.: Liebe Martina, alles Gute zum Geburtstag. Auch wenn Dich unser Gruss erst einen Tag nach Deinem Geburtstag erreichen wird, haben wir an dich gedacht. DAG

Tom und Dag

Ich Dich auch ...

AIDA für Arme?

29 Dez

AIDA für Arme? (LG an Jenny ))

Was kann man (Frau) nach so einem Kommentar denn noch schreiben? Egal, mal sehen ob sich Herr Nokia auch als genauso wüstentauglich wie der Landy und ich herausstellt oder ob er nur lästerliche Tagebucheinträge schreiben kann ))).
In Sete direkt am Hafen wieder einmal bei „Etap“ übernachtet. Morgens schönes Frühstück beim Bäcker a la franchaise: Croissant und Kaffe (die Gaulloise entfiel bei uns).
Ein wenig durch die Stadt geschlendert, die irgendwie schon nicht mehr so richtig französisch ist, sondern fast wie ein marokkanischer Vorposten wirkt. Auf dem Vorplatz von unserer Fähre „MS Marakesch“ sammeln sich langsam die Fahrzeuge. Der grüne Landy aus Aachen gesellt sich zu 2 schweitzer 110ern; erste Gespräche mit über Ziele und Routen mit anderen Offroadern. Dann nach langem Warten geht es endlich gegen 17.00 Uhr auf die Fähre. Rucki packen für die nächsten 2 Tage und ab zur Kabine. Naja, für einen Fährpreis von knapp über 1000 Euro fahren andere zwar Kreuzfahrtschiff, aber wir wollten ja Fähre UND Abenteuer. In der Ostsee wäre dieses Schiff wahrscheinlich als „Seelenverkäufer“ bezeichnet worden und der ADAC hätte es auf die rote Liste gesetzt. Bei einer Skandinavien-Fähre hätte die Verladung der Fahrzeuge wahrscheinlich auch nur eine Stunde gedauert, hier hat es 5 Stunden gedauert und man hatten den Eindruck, die machen das hier zum ersten Mal. Letztlich war alles so gut gekramt, dass 5Womos an Land bleiben mussten. Super ärgerlich, wenn die Fähre nur alle 4 Tage fährt. Das Schiff selbst stellt hohe Anforderungen an seine Passagiere wenn es um das Thema „Wie-beschäftige-ich-mich-die-nächsten-48 Stunden“ geht, da das Schwimmbad im Augenblick restauriert wird und aus unerfindlichen Gründen leider das Kapitäns-Dinner an den nächsten beiden Tagen ausfällt. Dafür muss man sich erst einmal entscheiden, ob man früh oder spät dran sein will. Also in Sachen Essen. Die erste Schicht darf von 7 bis 8 Uhr frühstücken, die zweite dann von 8.30 bis 9.30 Uhr. Heute Abend hatte allerdings unsere Schicht dass Pech, dass die erste ein wenig zu langsam waren. Na was soll es, dann gab es die Tüten-Champignon-Suppen halt erst um 21.10 Uhr. Wir haben doch alle Zeit der Welt… Was ich mich allerdings gefragt habe, ob es runde Kroketten und runden Rosenkohl immer gibt oder nur dann wenn kein Seegang ist. Wahrscheinlich ist es egal, weil die kleben ja mit der braunen Soße am Fleisch fest.
So, dann geht es jetzt in die Kabine ohne Fenster, aber mit Dusche und WC für die geruhsame Nacht. Wenn nicht die Nachbarn links ein schreiendes Baby hätten und die Nachbarn rechts nicht ein Prostata-Leiden hätten (ich weiss das wegen der Klospülung). Mal gucken, was uns so einfällt um uns an denen zu „rächen“.

LG DAG

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Die alten Römer

28 Dez

Durch die überaus großzügige Planung der Anreisezeit durch meine Partnerin („Thomas, mit dem Wagen kann man nicht so schnell auf der Autobahn fahren und es ist anstrengend, außerdem fährt die Fähre nur 1x die Woche und die wollen wir ja wohl nicht verpassen…“) hatten wir nach der „Tour-de-Natur“ gestern heute noch einen weiteren Tag zur freien Verfügung.

Wir entschlossen uns daher, den heutigen Tag ganz der Kultur und der Geschichte (sprich: den alten Römern) zu widmen: erst die antike römische Arena in Nimes (die am besten erhaltene der Welt) und dann die „Pont-du-Gard“ Brücke – auch gleich hier um die Ecke.

Während die letztere nicht ganz meinen Erwartungen entsprach (ich weiß jetzt immerhin, dass die schon die ollen Römer gaaaaaaaaaanz toll Äquadukte (Wasserbrücken) bauen konnten, war der Besuch der römischen Arena in Nimes äusserst interessant und ist SEHR zu empfehlen, wenn ihr mal zufällig in der Gegend sein sollet: es wurde nämlich haarklein (mit Audio-Guide, 3D-Kino, Material-Ausstellung usw.) erklärt, wie die römischen „Brot-und-Spiele“ so abliefen, wer da was machen musste und vor allen was die Rolle der Gladiatoren war…

Wusstet Ihr beispielsweise, dass bei so einem römischen Kampf-Tag alle freien Eintritt hatten? Auch die einfachen Leute, Sklaven, Frauen usw. (man beachte die Reihenfolge ? – natürlich vorausgesetzt, dass sie einen Platz in der 24.000 Sitze bietenden Arena ergattern konnten… Die ganze Veranstaltung wurde auch damals schon durch Sponsoren (sprich: den Oberbürgermeister/Präfekten/römischen Statthalter) bezahlt.

Das Programm war im etwa so: vormittags kämpften „zum Anwärmen“ erst die wilden Tiere untereinander (Bär gegen Stier, Wolf gegen Hirsch oder Tiger gegen Meerschweinchen), und dann wurde von Jägern Jagd auf die Restbestände gemacht.

In der Mittagspause durften die Taschendiebe versuchen, ob sie den in der Sonne dösenden Löwen was unter der Decke wegklauen konnten. Misslungene Versuche wurden meist durch auffressen bestraft. Wenn die Löwen dann einmal wach waren, fraßen sie gleich auch noch die gefesselten Christen-Märtyrer ? Das war allerdings alles SO brutal, dass das gemeine Volk das eigentlich gar nicht sehen wollte und in der Mittagspause lieber draußen Curry-Wurst und Pommes zu sich nahm. Die Löwen mussten tatsächlich meist vor leeren Rängen speisen – kaum zu glauben, oder?

Nachmittags (nachdem der blutige Sand mehrmals gewendet worden war…) kam es dann zum absoluten Höhepunkt: GLADIATOREN kämpften gegeneinander! Aber nicht einfach irgendwelche! Es gab da grob gesagt die mit dem kleinen Ding und die mit dem großen Ding…? also die mit dem kleinen Schild (und wenig Rüstung, deshalb schnell und flink) und die mit dem großen Schild (und mehr Rüstung, deshalb langsamer und nicht so wendig). Und immer genau so zwei Burschen wurden aufeinander losgelassen. Ein paar Bilder dieser süßen Kerle anbei…

Tödlich endete das übrigens meistens NICHT, weil der „Sponsor“ die toten Gladiatoren bezahlen musste (so wie heute auf der Hasen-Jagd ja auch pro Hase bezahlt wird…) und das war schweine-teuer – deshalb ließ der Sponsor in 90% der Fälle den besiegten Gladiator mit dem Leben davon kommen…

Ja, so war das bei den alten Römern, und da hatten alle (außer den Taschendieben und den Christen) fast 700 Jahre Spaß dran… So um das 5. Jahrhundert wurde dann allerdings auch bei den römischen Sponsoren das Geld knapp, und so endeten die Gladiatorenkämpfe und das römische Reich zerfiel…

So, und nun ganz am Schluss die Quizfrage (um zu sehen, ob bis hierhin noch überhaupt jemand zu Ende gelesen hat): nach dem Untergang der Römer kamen ja bekanntlich erst die West-Goten und dann die Ost-Goten (oder war es umgekehrt?).

Aber woher kamen die eigentlich und wie lange bleiben die in Gallien?

Die erste richtige Antwort (in Form eines Kommentars zu diesem Beitrag weiter unten) darf nach unserer Rückkehr mal Landrover Defender Afrika-Edition (also unser Auto….) PROBEFAHREN (natürlich nur in der Kiesgrube um die Ecke in Deutschland ?…)

Ciao

Thomas

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MASSARBEIT

26 Dez

Na das war ja heute einfach mal wieder MASSARBEIT!

Der erfahrene Wüstenfahrer testet natürlich erst mal die Reichweite seines Vehikels aus, bevor es dann später ernst wird. So also auch wir…

Heute vor Dijon nach 560 km ab Aachen erst mal 73 l Diesel getankt. Bei nur 70 Litern Tankinhalt eine stramme Leistung, oder? Vor allem, wenn man bedenkt, daß es nachts auf einer regnerischen, gott-verlassenen französischen Autobahn nicht wirklich lustig ist, ohne Sprit (dafür mit 3 leeren!!! Reservekanistern) liegenzubleiben…

Dafür wissen wir jetzt, daß es auch noch jenseits der roten Markierung auf der Tankuhr Leben (d.h. Sprit im Tank) gibt. Wir uns später im Ernstfall vor El-Alamein sicher ungemein nützlich sein 😉

Heute leider sonst keine besonderen Ereignisse (oder Bilder) mehr – aber bei einer Nacht im F1-Hotel kann das ja noch kommen 😉

Ciao

Thomas

ABFAHRT!

26 Dez

OK, die letzten 10% waren eher die letzten 50% .. 🙂

Hat aber alles gut geklappt. Abreise am 26.12. um 12:45, km-Stand 54260.

Anbei auch noch mal 2 Fotos vom Expeditions-Mobil (Landrover Defender), die man nun hoffentlich auch erkennen kann! Das Teil wiegt übrigens vollgepackt ca. 3 Tonnen (also soviel wie ein kleiner LKW), hat aber leider nur 110 PS und drinnen für Fahrer und Beifahrer ungefähr soviel Platz wie ein VW Lupo. Dafür kann man fast alles mit einem Schraubenzieher und einer Rohrzange reparieren – Englische Ingenieurs-Kunst eben 😉

Wir sehen und dann in Timbuktu 😉

Ciao Thomas

Landy

Letzte Abreise-Vorbereitungen

25 Dez

So, die letzten Abreisevorbereitungen laufen.
Der Landy ist zu 90% gepackt. Morgen nur noch das Batterie-Ladegerät abklemmmen und den Fahrer-Sitz wieder montieren 😉 Hoffentlich funktioniert der gerade montierte „Battery-Brain“ (Batterie-Wächter gegen Tiefentladung).
Außerdem habe ich es nach 30 min probieren doch tatsächlich geschasfft, mein Nokia N95 als GSM Modem für den Laptop zu konfigurieren, so dass ab jetzt alle Tagebucheinträge (inkl. diesem zur Probe…) WIRELESS vonstatten gehen werden (Bild hochladen über Handy probiere ich auch, mal sehen wie lange das dauert…)
Morgen früh packen wir dann noch 3-4 h die letzten „10%“ und dann dürfe unserer Abfahrt nichts mehr im Wege stehen.
Ciao
Thomas