Historische Runde in Äthiopien (mit Bildern)

17 Nov

Reisebericht von Tom

 

 

Hallo liebe Go-To-Africa-Gemeinde,

nachdem wir nun unsere „historische Runde“ (Besuch der Städte Gonder, Axum und Lalibela) in Nord-Äthiopien beendet haben, wird es vielleicht Zeit, mal ein bißchen über die äthiopische Geschichte und unsere kulturellen Eindrücke auf dieser Reise zu erzählen.

Die heutige äthiopische Hauptstadt Addis Abbeba ist eine noch ganz junge Stadt – sie wurde erst im Jahre 1890 gegründet. In den ca. 2000 Jahren vorher hatte das Land, welches heute Äthiopien heißt, eine ganze Menge andere Hauptstädte. Die drei wichtigsten (etwas vereinfacht ausgedrückt) waren Axum, Lalibela und Gonder.

Die älteste Stadt der drei ist Axum. Axum war die Hauptstadt des axiumitischen Königreichs, welches ca. 300 n.C. neben dem römischen Reich, Persien und China eine der damaligen vier Weltmächte war. Viele übriggeblieben ist vom „alten“ Axum eigentlich nicht mehr, außer einem „Stelenpark“, den wir auch besichtigt, aber leider nicht fotographiert haben. Eine solche „Stele“ ist wie ein überdimensionaler Grabstein, den sich die axiumitischen Könige damals aufs Grab setzen ließen. Überdimensional heißt dabei bis zu 30 m hoch und 50 to schwer. Leider waren die Berechnungen bzgl. des benötigten Fundaments für die Dinger schon damals (wie auch noch heute in Afrika üblich) „Pi x Daumen“, so das viele dieser Stelen im Laufe der letzten 2000 Jahre umgekippt sind und jetzt natürlich immer noch als Trümmer im Stelenpark rumliegen.

Rolf und Marlene werden das bestätigen können, weil die haben von uns nämlich eine Postkarte mit dem Bild vom Stelenpark bekommen.

Außerdem ist an Axum noch interessant, dass dort in einer uralten Kirche angeblich die Bundeslade liegen soll. Falls ihr nun im altem Temstament nicht mehr so fit seit: die Bundeslade ist eine Art „Schatztruhe“, in der die Schrifttafeln mit den 10 Geboten liegen, die Abraham damals vom lieben Gott gekriegt hat. Weil die Truhe so alt ist, werden ihr natürlich auch Zauberkräfte zugeschrieben. Das Dumme mit der Bunderlade in Axum ist nur, dass sie außer dem jeweiligen lebenslänglichen Wächter in der Kirche noch nie ein Mensch gesehen hat. Wir können also nicht bestätigen, dass das Ding tatsächlich im Axum liegt; ist vielleicht auch nur ein PR-Gag 🙂

Nachdem das axiumitische Reich ca. 700 n.Chr. untergangen war, hat der äthiopische König Lalibela in „seiner“ neuen, nach ihm benannten Hauptstadt dann um 1200 n.Chr. eine paar Kirchen errichten lassen, die heute, jedenfalls in Äthiopien, sehr berühmt sind und als das achte Weltwunder gelten: die Kirchen von Lalibela. Das besondere an diesen insgesamt 11 Kirchen ist, dass sie fast alle aus einem einzigen Stück Granit gehauen worden sind (auch der Innenraum der Kirchen und die Wanddeko etc sind aus diesem einen Granitblock gehauen). Die berühmeste dieser Kirchen ist die Georgs-Kirche, von der ich zwei Bilder anfüge.

Das war schon recht beeindruckend, diese Kirchen mal mit eigenen Augen zu sehen. Alle Kirchen sind noch „aktiv“, d.h. sie werden von den Einheimischen für Gottesdienste genutzt. Besonders eindrücklich ist die Stimmung bei der Besichtigung der Kirchen, wenn dort ein Gottesdienst stattfindet, weil dabei auch viel gesungen, getrommelt und getanzt wird..

Bei Gelegenheit (d.h. wenn es das äthiopische Internet hergibt), werden wir hier auch noch ein kurzes Video vom Gottesdienst einfügen.

Die erste äthiopische Stadt, die wir besucht haben, nämlich Gonder im Nord-Westen des Landes, ist gleichzeitig auch die jüngste der Ex-Hauptstädte. Dort stehen im Stadtzentrum ein paar Ex-Königspaläste aus den Jahren 1500 – 1700 n.Chr., die wir aber nicht besonders beeindruckend fanden. Trotzdem ein Bild der königlichen Steinhaufen anbei.

Nun aber genug der Kultur-Geschichte! Außerdem gibt es hier in Äthiopien auch noch eine ganze Menge Landschaft (vorzugsweise Berge) und Natur (z.B. dem unten abgebildeten Baum), die wir eigentlich noch viel interessanter als die Kulturdenkmäler finden. Im nächsten Reisebericht mehr davon.

Viele Grüße aus Dessie (oder auch Dese), zwischen Lalibela und Addis Abbeba, senden

Tom & Dag

3 Antworten zu “Historische Runde in Äthiopien (mit Bildern)”

  1. blognovizin 18. November 2010 um 11:52 #

    Ich freu mich auf die Fotos, ohne ist schade. 😦

  2. Rolf 18. November 2010 um 17:25 #

    Guten Tag, Ihr Zwei!

    Ist ja fein,daß Ihr nicht nur etwas für Euren Erlebnis-
    durst tut, wenn die Kultur nicht zu kurz kommt, habt Ihr
    bestimmt vielfachen Erfolg bei Eurer Abenteuerreise.
    Machts weiter gut. Rolf.

  3. Susanne Köllen 21. November 2010 um 18:17 #

    Hallo Dagmar, hallo Tom.
    Das ist wieder ein schöner Bericht mit tollen Bilder. Neben dem imposanten Baum, sieht Euer Rhino wie ein Mickimaus Auto aus.
    Liebe Grüße Susanne

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