Bericht von Dag
Heute vor drei Wochen sind wir wieder wohlbehalten in unseren Heimathafen eingelaufen. Und irgendwie hatten wir schon geahnt, dass da gewisse Vorbereitungen im Gange waren. Als ich einen Tag vorher mit meinem Vater telefonierte und vorsichtig fragte, ob wir auch einen Tag früher erscheinen könnten, da wurde das mit einem kurzen „Nein“ beantwortet und der Nachsatz dazu lautete „Ich bin doch für die Würstchen zuständig!“
So gebrieft sind wir dann nach 55.000 Kilometern wie „geplant“ zu Hause angekommen. Vorsichtig bog der White Rhino in die Zielstraße ein und da erwartete uns dann ein reservierter Parkplatz direkt vor der Haustür.

Der "White Rhino" Parkplatz
Meine Mutter schwenkte ein großes Willkommensschild, mein Vater filmte und dann tauchten auch schon die Freunde auf. Auf der Terrasse war der Braii (südafrikanisch für Grill) schon bereit, das Bier kalt gestellt (Kommentar Tom: Bier stellt man hier nicht kalt sondern nach draußen!) und es gab leckeren deutschen Kartoffelsalat. Das war ein sehr schöner Empfang und wir haben uns riesig gefreut, alle wieder zu sehen. Ein Danke an alle, die das mal so „eben“ mitten in der Woche organisiert haben!

Ein herzliches Willkommen!
Nach den ersten Bierchen musste ich dann auch mal auf Toilette und bin dann das erste Mal ins Haus gegangen. Alles so groß, so sauber und die Toilette hier in der „Lodge“ ist echt der Hammer! Als ich später geduscht hatte (heißes Wasser ohne Donkey!) und ins Super-Riesenbett gefallen gefallen bin, habe ich nur gedacht „Es fühlt sich gut an, wieder zu Hause zu sein!“.
Die folgenden Tage waren dann recht arbeitsam und damit gefüllt, dass wir den Rhino ausgeräumt haben. Aber anders als am israelischen Zoll mussten wir hier nicht nur ausräumen sondern auch wegräumen und es fühlte sich fast wie ein kleiner Umzug an. Die gesamte Wäsche musste nach einem Jahr Handwäsche gewaschen werden und es gab wohl kaum etwas, was nicht staubig war.

Tom im Glück: Internet in Broadband-Qualität!
Danach haben wir unsere Büros auf Vordermann gebracht. Post von 14 Monaten ist schon ein schöner Berg, aber dank des Teams Rolf und Ingo war es einfach für uns abzuarbeiten. Anschließend wurden Zeugnisse und Bewerbungsunterlagen gesichtet und die ersten auf den Weg gebracht.
Jetzt sind wir also wieder richtig hier und wir genießen es jeden Tag. Manchmal ist es fast so, als wären wir gar nicht in Afrika gewesen. Außer vor ein paar Tagen, da habe ich abends im Dunkeln den Müll rausgebracht und ich könnte schwören, dass ich eine Hyäne habe heulen gehört. Tom hat dann aber nur mitleidig gelächelt.

Dag im Glück: Eine "Riesen-Küche"
Überall ist es so sauber und alles ist wohl geordnet. Im Supermarkt könnte ich die Regale leer kaufen, weil es hier doch alles gibt. Lustig war auch ein Erlebnis beim ALDI. Dort gibt es ja so eine neue Ansage (für uns ist die neu!) „Wir öffnen nun Kasse 3 für Sie“. Die Kassiererin verdrückte sich mehrmals und die Kunden wussten nicht direkt, an welche Kasse sie sollten. Da brüllte lautstark jemand von ganz hinten „Ja, waat denn – wolln se uns verarschen?“ Ich hätte mich tot lachen können, aber ich hatte auch das Gefühl „Ja, wir sind wieder in Deutschland!“
So, nun zum Schluß noch ein Hinweis auf den „Abschlussbericht“. Den schon mehrfach geforderten! Er kommt in den nächsten Tagen. Jetzt wo alles mal ein wenig „gesackt“ ist, werden wir uns mit einem Glas Wein zusammensetzen und Resume ziehen. Was waren unsere besten Erlebnisse? Was würden wir heute anders machen? Und was hat uns am meisten berührt? Diese und noch ein paar Fragen mehr werden wir Euch dann beantworten, um unserer Afrikatour einen würdigen Abschluss zu geben.
Viele Grüße aus der Heimat sendet Euch Dag
Was war schöner, die Abfahrt oder die Ankunft…?
Hallo
Hab schon die ganze Zeit auf einen Bericht von euch gewartet 😉
Es freut mich dass ihr wohlbehalten zu Hause angekommen seit und euch offensichtlich sauwohl fühlt :-), was ja nicht unbedingt selbstverständlich ist nach einer so langen Reise.
Viele Grüße
Rainer
Na endlich mal wieder ein Bericht !!!! Mir fehlte schon richtig was. 🙂
Ich freue mich, dass Ihr so „reibungslos und schmerzfrei“ wieder zu Hause angekommen seid. Und ich freue mich auf unser baldiges Wiedersehen mit Dir, Dagmar !!! Es wird so sein wie immer – schön und vertraut ! Liebe Grüße, Caroline
Auch ich bin sehr erfreud über Euren Bericht. Wie schon Rainer schrieb, ist es nicht selbstverständlich, so glücklich nach Hause zukommen. Als ich vor Jahren mal von einem Kurztripp aus Tansania in Hamburg landete und einen Streit um ein Taxi, welches von einem Schwarzen gefahren wurde, mit erleben musste, war ich total entsetzt wieder in Deutschland sein zu müssen. Ich find es wunderbar, wie Du DAG über den Zwischenfall im Supermarkt lachen konntest. Mein Freund, der gerade aus Asien zurück ist und die ganze Weihnachtstuerei und das Norddeutsche sch…. Wetter hasst, ist ein weiteres Beispiel für das nicht so Glücklichsein, wie Ihr beiden es erleben dürft. Einfach toll. Ich freue mich sehr, für Euch und mit Euch und hoffe weiter von Euch zu hören. Bis dann
Johannes