Reisebericht von Benjamin & Jonathan
Während Knud und Marike bei den Victoria-Wasserfällen waren, hatten wir vier ein interessantes Erlebnis beim Volk der Mafwe (Ureinwohner Namibias). Unser Ziel war das „Living Museum of the Mafwe People“, welches im Reiseführer gut beschrieben war.
Bei der Ankunft am Dorf wurden wir bereits freundlich von den Dorfbewohnern begrüßt. Das Camp des Dorfes, in dem wir übernachten wollten, lag direkt daneben.
Nachdem wir die übliche Camp-Routine erledigt hatten (Aufbauen von Tisch & Stühlen, Bett machen, Nachmittags-Snack) gingen wir zum Dorf rüber.
Im Dorf wurden wir herzlich mit einem Willkommens-Lied und Tanz begrüßt. 14 Leute, alt und jung, Frauen und Männer, 2 Jungs in unserem Alter und ein kleines Mädchen gaben alles, um uns zu begeistern. Auf das Begrüßungslied folgten noch viele weitere ihrer traditionellen Lieder, zu denen sie tanzten und schauspielerten. Zum Beispiel wurde gezeigt, wie sie früher im Busch den Löwen die Beute klauten.
Nachdem sie gesungen und getanzt hatten, zeigten sie uns, wie sie in ihrem Dorf spielten. Das erste Spiel war ähnlich zu unserem Spiel „Der Jäger kommt!“, was wir schon von Zuhause kannten. Aber es gab auch noch viele andere Spiele, die wir nicht kannten. Bei den Spielen wurde viel gelacht, geschrien und alle hatten viel Spaß – wir auch! 🙂 Damit war die Vorführung für den ersten Tag zu Ende und wir gingen zurück zu unserem Camp.
Dagmar überraschte uns an diesem Abend mit einem leckeren Hamburger-Buffet. Wir durften unseren Burger selber nach unserem eigenen Geschmack zusammenstellen. Lecker!!!
Am nächsten Morgen ging das Programm im Dorf gleich nach unserem Frühstück weiter. Die Mafwe begrüßten uns mit einem „Guten-Morgen-Lied“ – so wärmten sie sich an diesem neuen Morgen auf, der mal wieder recht frisch war. Danach zeigten uns die Mafwe ihre Handwerkskünste, zum Beispiel wie sie aus Naturmaterialien wie Schilf, Bambus und Gras Schlafmatten und natürlich auch ihre eigene Kleidung herstellten.
Als nächstes zeigten sie uns ihre echt coolen Fallen, um damit Vögel oder andere kleine Tiere zu fangen. Dazu wurde eine Schlinge an einem umgebogenen Ast befestigt. Die Schlinge wurde dann auch noch an einem Köder festgemacht. Wenn die Tiere den Köder wegzogen, schnappte die Falle zu (das heißt der Ast schnellte nach oben) und riß das Beutetier mit. Wir durften die Fallen sogar selber ausprobieren, das war echt toll!
Danach zeigten uns die Dorfbewohner, wie ihr traditionelles Essen zubereitet wurde. Die Mahango-Frucht wurde dazu in einem Mörser zu einem feinem Mehl zerstampft. Dazu wurde Wasser gegeben und dann über dem Feuer gekocht. Dies ergab einen Brei, den wir natürlich auch probieren durften. Dazu gab es noch rote Bohnen, die dem ganzen dem letzten Schliff gaben. Gegessen wurde selbstverständlich mit den Händen. Besonders mir (Jonathan) hat es SEHR gut geschmeckt. Für mich (Benjamin) war das Essen ganz okay, aber ich stopfte mich nicht so voll wie Jonathan 🙂
Nach dem Essen ging es auf eine kleine Wanderung in den Busch. Die Buschmänner zeigten uns ganz viele ihrer Heilkräuter gegen Krankheiten und Schmerzen. Fast jeder Baum und Strauch, an dem wir vorbeikamen, hatte seinen Nutzen. Es gab sogar eine Pflanze, mit der man sich die Zähne putzen konnte!
Am Fluss wurden von den Buschleuten dann Wasserlilien bei einem Tauchgang vom Grund abgeschnitten. Die Wurzeln dieser Pfanze konnte man nämlich auch essen. Aus dem Rest machten sie sehr schöne Halsketten, wobei die Blüte sozusagen der Anhänger war. Allerdings mußte man diese Ketten immer schön feucht halten, damit sie nicht kaputt gingen.
Wir gingen weiter am Fluss entlang. Nach einigen Minuten zeigten uns die Dorfbewohner, wie man mit einer Art Moos Fische fangen konnte. Sie benutzten dazu das Moos wie ein Netz, das sie immer näher ans Ufer heranschoben, wobei die Fische darin gefangen waren. Ganz am Ufer bildete das Moos dann einen Kreis, und die Leute konnten die Fische dann mit den Händen herausfischen.
Dann gings zurück ins Dorf. Dort haben wir uns noch schöne Armbänder aus Gras gekauft, die die Mafwe-Leute selbstgemacht hatten. Damit war unser Dorfbesuch dann zu Ende. Als wir mit unserem Rhino das Dorf verließen, tanzten die Buschleute nochmal für uns, und winkten uns zum Abschied zu.
Am nächsten Tag waren wir dann schon wieder auf der Rückfahrt Richtung Süden. Wir wollten auf der Rückfahrt eigentlich als Nächstes den Kaudom Nationalpark besuchen. Leider machte uns eine Reifenpanne am Rhino (natürlich wie immer hinten rechts…) einen Strich durch die Rechnung. Als zusätzliche Schwierigkeit stellte sich diesmal eine widerspenstige Radmutter in den Weg. Papi hatte die Radmuttern diesmal nicht in der richtigen Reihenfolge gelöst. Dadurch war die letzte Mutter so festgezogen, dass die Verlängerung des Schraubenschlüssels verbogen ist. Papi schaffte es dann aber doch mit grosser Anstrengung, die Radmutter zu lösen. Als nächstes Problem kam dann das Rad nicht von der Achse runter, obwohl alle Muttern gelöst waren. Nachdem Papi ewig dran rumgewackelt hatte, kam das blöde Ding dann doch noch irgendwann runter. Danach ging dann aber alles glatt. Am nächsten Tag wurde der kaputte Reifen in Rundu in der Reifenwerkstatt rucki-zucki repariert.
Das nächste Unglück ließ aber nicht lange auf sich warten. Am nächsten Tag wurde bei Knud und Marike beim Einkaufen ins Auto auf dem Supermarkt-Parkplatz eingebrochen. Zum Glück hatten die beiden einen Parkplatz-Wächter engagiert, der den Dieb schnappte. Deshalb wurde zum Glück nichts gestohlen und die beiden sind mit dem Schrecken und einem Nachmittag auf dem Polizeirevier in Rundu davongekommen.
Afrika ist halt nichts für schwache Nerven…
Viele Grüße von Jonathan, Benni und dem Rest des Go-to-Africa – Teams!
Mann-o-mann. Die Berichte bleiben ja sehr sehr spannend. Wenn ich die Berichte von Daktari und Benni so lese, bin ich immer sehr gespannt, was wohl als Nächstes kommt. Klasse! Die Liste der Abenteuer der letzten 3 Wochen ist ja richtig lang. Wie kann man das noch toppen?
Gruss aus dem ruhigen Meerbusch
Lieber Joni, lieber Benni,
was für spannende Erlebnisse, über die ihr da schreibt!
Da wäre ich gerne dabei gewesen. Besonders die Technik der Kleintierfallen finde ich beeindruckend.
Bestimmt habt ihr im August in der Schule die interessantesten Ferienerlebnisse von Allen!
Bis bald in Deutschland,
Eure Gabi
Hallo auch ich muß sagen eure Erlebnisse sind toll und wie ihr das beim Schreiben rüber bringt ist auch ganz toll ich wünsche euch noch ganz viele so schöne Erlebnisse. Natürlich ohne Reifenpanne.
Grüße Rita