Putz-, Flick- und Reparaturtage

8 Jun

Reisebericht von Tom

Als wir unseren ART DIRECTOR letzten Freitag zum Flughafen Windhuk gebracht haben, war auf einmal wieder T-Shirt Wetter. Na ja, jedenfalls fast: auf dem Bild unten ist unter der Jacke und dem Hemd doch deutlich das Rhino T-Shirt zu erkennen, oder?

Art Director

Danach war dann erst mal Ende mit der Lagerfeuer-Romantik der letzten Wochen und das Team der „Unkompliziert Reisen GmbH“ durfte sich in den folgenden Tagen mit ganzen Herzen den anstehenden Putz-, Flick- und Reparaturaufgaben zuwenden 🙂

Da wir in Süd-Namibia zuvor rund 2000 km auf Schotterpisten zurückgelegt hatten, war im Gepäckraum (ganz hinten unter dem Bett) ein erheblicher Staubeinbruch zu verzeichenen, den es zu beseitigen galt. Außerdem kam endlich mal das Tankreinigungsmittel zum Einsatz, welches Gerd uns extra aus Deutschland mitgebracht hatte. Unsere Wassertanks mussten nach über 8 Monaten im Einsatz mal richtig gründlich gereinigt und durchgespült werden. Zusätzlich hat Dag die Fahrer- und Wohnkabine von innen mal wieder auf Vordermann (und Hochglanz) gebracht.

Montags waren wir dann in Windhuk-City gleich zweimal erfolgreich bei unseren Besorgungen: unsere leere 11kg Camping-Gas Flasche wurde bei Afrox anstandlos und sehr preiswert neu befüllt. Sehr angenehm, vor allem nachdem das Betanken unserer Deutschen Gasflaschen in fast allen anderen afrikanischen Ländern nur sehr schwierig oder gar nicht möglich war (wegen unterschiedlicher Befüll-Anschlüsse).

Zweitens haben wir endlich einen gebrauchten Ersatzreifen für unseren Rhino bekommen. Der eine oder andere erinnert sich vielleicht, dass vor rund 6 Monaten in Nord-Kenia einer unserer Reifen beim einer Reifenpanne irreparabel zerstört worden war (die Seitenwand des Reifens war mehrfach gerissen). Daraufhin hatten wir dann unseren zweiten Ersatzreifen (den vom Dach) als Ersatz montieren lassen und waren seitdem mit nur noch einem Ersatzrad in Afrika unterwegs (das hinten dran montierte). Trotz vieler Versuche in Kenia und Tansania hatten wir es nicht geschafft, dort einen neuen (gebrauchten) Ersatzreifen in der passenden Größe aufzutreiben. In Südafrika hätten wir dann Ersatzreifen kaufen können, allerdings nur neu zum stolzen Preis von ca. €800 (für einen Reifen). Das war uns aber zu teuer. Und nun in Windhuk war das (Reifen-)Glück uns endlich einmal hold; wir konnten einen sehr guten gebrauchten Reifen in der passenden Größe und sogar der gleichen Marke und Typ kaufen, wie die Reifen, die wir sonst draufhaben, und das ganze für nur ca. €160. Ab sofort hat Rhino deshalb wieder einen Ersatzreifen auf dem Dach.

Gestern (am Dienstag) hat Rhino dann in einer LKW-Werkstatt eine „grosse Inspektion“ bekommen. Das war das erste mal seit 12 Monaten und ca. 40.000 km, dass am Rhino-Motor gearbeitet werden mußte – wenn das mal keine gute Zuverlässigkeit unseres Reisegefährten bezeugt!

Rhino gekippt

Für die technisch Interessierten Leser (also z.B. Ingo, die anderen könenn die folgende Aufzählung ja überspringen 🙂 – wir haben die folgenden Arbeiten am Rhino durchführen lassen:

  • Generalüberholung der Einspritzdüsen (die konnten den Einspritz-Druck nicht mehr so gut halten)
  • Ölwechsel mit Filterwechsel, alle übrigen Öle und Flüssigkeiten überprüfen
  • Wechsel der Dieselfilter
  • Luftfiltergehäuse mußte repariert werden, weil der Schlauch der hochgelegten Ansauganlage nicht mehr einwandfrei auf dem Luftfilterstutzen saß
  • Drei Bolzen zwischen Turbolader und Auspuff mußten erneuert werden (das war eine Sau-Arbeit, weil die alten Schrauben wegen der hohen Temperaturen am Turbolader nicht losgingen)
  • Keilriemen spannen
  • Tankdeckel abdichten
  • Abschmierdienst

Das hat zwar fast den ganzen Tag gedauert, hat sich aber gelohnt. Besonders wegen dem Punkt 1 (Generalüberholung der Einspritzdüsen) läuft der Rhino-Motor jetzt noch ruhiger als vorher und hat auch fühlbar mehr Leistung. Das ganze haben wir beim „Namib Truck Centre“ in Windhuk machen lassen. Hier noch ein Bild vom Chef der Werkstatt (Kai Oestlund), einem der beiden Mechaniker und mir 🙂

Namib Truck Centre

Die Jungs arbeiten sonst übrigens viel an den UR-alten Fahrzeugen der namibischen Armee. Alte Magirus-Deutz, die die Südafrikaner nach 30 Jahren (oder so) ausgemustert haben, fahren hier noch ein paar Jährchen. Nur an dem unten abgebildeten Minensucher sind die Mechaniker wohl irgendwann nicht mehr so recht weitergekommen; sie haben das „Projekt“ dann anscheinend vor ein paar Monaten (oder Jahren?) einfach liegen lassen, bis die Karre mal wieder gebraucht wird…

Der Unvollendete

Als wir heute mit unseren frisch-reparierten Rhino durch Windhuk gedüst sind, haben wir noch eine nette Entdeckung gemacht: die Rhino Strasse!

Rhino Strasse

Danach sind wir dann aus Windhuk raus Richtung Nordwesten gefahren und werden noch ein paar Tage in der Nähe der Spitzkoppe (Erango Berge) verbringen, bevor wir am Sonntag wieder zurück nach Windhuk kommen, um unseren nächsten Besuch im Empfang zu nehmen.

Viele Grüße von der Ameib-Ranch aus den Erango-Bergen

Tom & Dag

4 Antworten zu “Putz-, Flick- und Reparaturtage”

  1. ritazittlau 9. Juni 2011 um 16:19 #

    Hallo ihr zwei

    das ist ja toll das ihr euren Rhino wieder mal gereinigt und gepflegt habt da fühlt sich Dagmar doch noch besser als sowieso. Motor mässig wird sich Tom wohler fühlen, dann freuen wir uns auf die nächsten Berichte.
    Ich erwarte den 31.07.2011 freue mich total darauf dann habe ich ein Jähriges, richtig weiß ich nicht warum aber es ist ein tolles Gefühl für mich.

    Bis bald Rita

  2. Rolf 10. Juni 2011 um 12:49 #

    Auch Ihr, die Erfinder von UNKOMPLIZIERT REISEN, müsst ab und an in die von der Arbeit entwöhnten Hände spucken. Da kommt Ihr auch nicht ganz aus der Übung. Weil ich annehme, die Arbeit hat nicht zu Blasen und Schwielen geführt, könnt Ihr nun das DOLC VITA schmerzlos fortführen. Viel Freude dabei wünscht Rolf.

  3. Kai und Karin Oestlund 17. Juni 2011 um 20:49 #

    Hallo lieber Thomas,

    erst einmal vielen Dank für den netten Artikel über unsere Werkstatt „Namib Truck Centre CC“. Natürlich freuen wir uns auch sehr, das der Motor jetzt so gut läuft und wünschen euch weiterhin eine aufregende und abendteuerliche Reise.
    Zu dem Minenfahrzeug möchte ich nur korrigieren: Es steht es seit vier Monaten, und zwar nur, weil wir auf das Budget vom Verteitigungsministerium und somit auf das „Go-Ahead“ warten. Dann geht es wieder ‚ran an den Speck!!

    Liebe Grüße
    Kai und Karin Oestlund

  4. Gerd 18. Juni 2011 um 09:28 #

    Guten Morgen,

    Die Frage, die sich doch eher stellt: Ist das ein Minen oder ein Diamantensuchfahrzeug?

    Nachdem wir armen Tropfe hier in Europa schon eine Woche nichts mehr gehört haben, fragen wir uns natürlich: Wo seid Ihr, wie geht es Euch, wie sind die täglichen Abenteuer, wie sind die namibischen Nächte, sind die Nachwuchs Hemingways schon im Schreibfieber? Fragen über Fragen – Wir brauchen Lesestoff, bitte, bitte…

    Euer Hemingway der Camper

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