Reisebericht von Tom
Liebe Mitreisende,
im Gegensatz zu unserer Ankündigung vom Reisebericht „Kurz vor Lesotho“ vom 29. März, uns am nächsten Tag den Sani-Pass „vorzuknöpfen“, haben wir unsere Reiseroute kurzfristig geändert.
Denn am Morgen des 30. März trafen wir in unserem Camp den sehr freundlichen, gesprächigen und deutschsprachigen südafrikanischen Guide Tommy (er verbringt nämlich die Südafrikanischen Winter immer in Österreich…), der uns mehrere Nationalparks in den Drakensbergen, die östlich von Lesotho liegen, in den tollsten Farben beschrieb und uns eine Besichtung wärmstens ans Herz legte. Da konnten wir natürlich nicht nein sagen – und los ging es zur rund einwöchigen Rundreise durch die Drakensberge.
Der Begriff Drakensberge ist übrigens das Wort der Buren für „Drachenberge“ – weil die gezackten Gipfel entfernt an den Rücken eines Drachen erinnern.
Besonders geschwärmt hatte Tommy von den Felsmalereien der San. Die San waren die „Ureinwohner“ der Drakensberge, sind seit Ende des 19. Jahrhunderts aber leider von den weissen Siedlern ausgerottet. Diese „Bushmen“ waren sehr religiös und waren der Auffassung, dass ihr Haupt-Beutetier, die Eland-Antilope, magische Kräfte besaß. Und diese Spiritualität und die besondere Beziehung zur Eland-Antilope (übrigens die größte der Antilopen-Arten) kommt auf ihren sehr gut erhaltenen Felsmalereien auch zum Ausdruck. Die Felsmalereien in den Drakensbergen sind angeblich die vielfältigsten und besterhaltenen ihrer Art auf der ganzen Welt. Seht selbst:
Anschließend haben wir uns über Zwischenstationen in mehreren Camps immer weiter in Richtung Norden vorgearbeitet, bis zum Royal Natal Nationalpark, dort wo die Drakensberge am schroffsten sind. Dort haben wir wieder Tages-Wanderungen unternommen, u.a. zu einer Felsenformation, die treffenderweise „Policeman Helmet“ genannt wird.
Abschließender Höhepunkt war dann eine Tageswanderung zu den Thuleka-Wasserfällen. Diese sind angeblich die zweihöchsten Fälle der Erde, da sie (über mehrere Stufen) 850 m vom Hochplateau des Amphitheaters in die darunter liegende Schlucht abstürzen. Als wir die Fälle besucht haben, führte der Thukela leider nur sehr wenig Wasser, so dass unsere Fotos der Wasserfälle leider nicht sehr eindrucksvoll sind. Dafür war der „Felsen-Tunnel“ am Fuss der Fälle auch recht nett, den die Wassermassen in Laufe der Jahrtausende in den weichen Sandstein gegraben haben.
Unsere für heute abschließend geplante Besteigung des „Mont-aux-Sources“ (rund 3.300 m) fiel leider dem einsetzenden schlechten Wetter zum Opfer. Das war doch tatsächlich das erste Mal auf unserer gesamten bisherigen Afrika-Reise, dass wir eine geplante Unternehmung wegen schlechten Wetters abblasen mußten!
Viele liebe Grüße an alle zuhause!
Tom & Dag
Da hoffen wir nur, daß der Wettergott in Euch keine Aufdringlinge, sondern angenehme Zeitgenossen sieht, Euch weiterhin mit prima Wetter überzieht. Bleibt also auf vorgegebenen Wegen und so, hinterlasst keine Spuren. Rolf.