Reisebericht von Tom
Mit langem Vorlauf (immerhin ca. 15 Monate) und diversen Abschiedsfeiern in den letzten Tagen und Wochen geht’s am Montag, den 20. Sep, dann endlich ab Richtung Süden. Nicht ohne morgens nochmal bei unserem Lieblingsbaumarkt in Würselen vorbeizuschauen, um uns persönlich von allen Abteilungsleitern zu verabschieden, die uns in den letzen Monaten immer mit Rat und Tat zur Seite standen 🙂
Kleiner Scherz, aber im Bauhaus Baumarkt fahren wir tatsächlich noch vorbei, um dort noch das in Afrika lebensnotwendiges KLETTBAND käuflich zu erwerben. Rolf und Marlene (Dagmars Eltern) begleiten uns und unseren Rhino auch noch auf den ersten Kilometern danach, um unseren Aufbruch in die Fremde filmisch zu verewigen. Vielen Dank an beide! – das war für uns ein sehr bewegendes Gefühl beim Abschied.
Die Weiterfahrt bis zu unserem ersten Etappenziel in ULM erfolgt weitgehend ohne Probleme. Nur ein Spanngurt, der den auf der Fahrerkabine liegende Ersatzreifen sichert, ergibt sich den monatelangen beidseitigen Spannungen durch einfachen Riss! Na ja, ich hatte schon bei der Abfahrt gesehen, dass der Gurt schon ein bißchen angegriffen war, dachte aber, es hält noch bis Mombasa durch. Tatsächlich hat er dann schon vor Stuttgart das Zeitlich gesegnet 🙂 Doch die Rhino-Besatzung konnte den Gurt-Wechsel in bester Le Mans-Manier in weniger als 5 Minuten erledigen.
Um 5 vor 5 kommen wir dann mit ca. 5 Litern Rest-Diesel in den Rhino-Tanks in ULM bei dem Expeditions-Ausrüstungsgeschäft an, wo wir unsere beiden 2-Meter Sandbleche reserviert hatten. Der Laden macht nämlich um 5 Uhr zu und wir hatten vorher „keine Zeit“ zum Tanken. Man merkt, wir sind noch nicht im „Afrika-Mode“, sondern im Europa-Modus. Als der Ladenbesitzer von uns hört, dass wir seine guten Sandbleche für die nächsten 15 Monate in Afrika benutzen wollen, schenkt es uns voller Mitleid (oder Neid?) einen Weihnachtsfrüchtekuchen D-)
Die erste Nacht verbringen wir auf dem Fern-Paß in Österreich, um uns dann am nächsten Tag (Dienstag) noch mit unseren lieben Freuden Marion und Gerd zu treffen, die zufällig im schönen Vinschgau (Süd-Tirol/Italien) eine Wanderwoche verbringen. Von den beiden werden wir dann am Dienstag Abend auf ein tolles 7-Gänge Menü im besten Haus am Platze eingeladen. Das Essen ist super, verhindert aber leider auch nicht, dass wir (na ja, hauptsächlich ich…) den folgenden Mittwoch Vormittag erst mal zum Alkoholabbau nutzen müssen 🙂 Danke auch Euch beiden, Marion und Gerd, für einen sehr schönen Abend – wir werden in Afrika sicherlich davon zehren, und damit meine ich nicht nur das Essen und den Alkohol!
Die Weiterfahrt zum Industriehafen in Venedig verläuft ohne Probleme, wir finden Dank unserer diversen redundanten GPS-Systeme (Onroad und Offroad) das Terminal mitten im Industriegebiet ohne Probleme. Danach suchen wir uns einen Campingplatz in der Nähe, denn die Abfahrt der Fähre ist ja erst am nächsten Tag. Von Campingplatz aus kann man für kleines Geld in 20 Minuten mit dem Schiff mitten in die Lagunenstadt Venedig fahren – da können wir natürlich nicht nein sagen. So dürfen wir sogar (ungeplanterweise) noch einen tollen letzten Abend in Europa auf Markusplatz, Rialtobrücke und Co. verbringen.
Am nächten Morgen (Donnerstag) dann die grosse Überraschung: die Abfertigung für die Fähre ist entgegen diverser Berichte im Internet sehr gut organisiert, jeder ist freundlich, es geht wirklich schnell und das Fährschiff ist praktisch brand-NEU (erst ca. 3 Monate alt). Als wir das Schiff betreten, können wir unseren Augen kaum trauen, alles an Bord ist so blitz und blank, wie wir es auf einem Schiff vorher noch nie gesehen haben. Wir bekommen sogar eine Kabine mit Außenfenster nach vorne – besser geht wirklich nicht. Kein Vergleich zu den Schiffen, mit denen wir früher unterwegs waren…
Nächste Überraschung: das Schiff ist fast leer. Es sind nur ca. 10% der Stellplätze für Autos und LKW belegt, und bei der Sicherheitseinweisung heute (Freitag) vormittag, stellen wir fest, dass es Rettungsboote für 700 Leute gibt, aber nur ca. 30 Passagiere 🙂
Nun schippern wir gen Süden, im Moment liegt Griechenland backbord und wir freuen uns schon aufs Abendessen…
Bis bald
Tom & Dag
PS: Diesen Reisebericht werde ich per Sat-Modem vom Schiff zu unserer Internet-Seite hochladen. Aufgrund der geringen Satelliten-Bandbreite folgen die Bilder dann erst in den nächsten Tagen. Gerd, sollte es Kommentare zu diesem Reisebericht geben, könntest Du diese bitte sichten und dann freischalten. Danke!
Super Start…
Ihr lieben immer an die Wichtigen WP denken.Der Naechste Freut sich !!!
Nie den „Drive“verliehren !!Africa ist speziell und dafuer wuenschen wir Euch „Life is a Journey“
Paul
Hallo,
Das Liest sich ja Sehr Viel Versprechend ….Euer Aufbruch und Venedig.
Auch das alles mit dem Schiff so Toll und Problemlos Klappt ist Erfreulich zu Lesen ……möge Es euch weiterhin so Gut von d. Achsen Laufen 🙂
Gute Weiter Reise
Ralf & Anke
Wir haben ja schon seit einer Woche auf ein Lebenszeichen, bzw. eine Info zur Reise von euch gewartet. Interessant wären auch noch ein paar Koordinaten, damit man den Routenverlauf oder zumindest ein paar Punkte in Google Earth nachvollziehen kann, z.B. Fernpass, Hafen Venedig, Fähre (Ok, die bewegt sich, aber trotzdem)
Ingo
Hi Ingo,
meinst Du, Du bekommst die Infos so ganz ohne Anwalt:-)?
LG; Marion
Hm, gar nicht mal so einfach, die alten Kommentare zu finden…
Ja es hat gewirkt, damit habe ich die „Ratten aus den Löchern gescheucht“. Aber wenn ich gewußt hätte, wer…
Diesen Insider mußt den den anderen Lesern aber auch erklären 😉
PS: Wird auf dem Schiff auch eine Sicherheitseinweisung gemacht!!
Hallo Dag, hallo Tom. Ich freue mich für Euch, daß Euer Start so gut geklappt hat. Ich denke viel an Euch. An Tom: besser der Spanngurt, als die Taschenlampe. Hi.. Hi..
Also bis zum nächsten Bericht
Liebe Grüße Susanne und Erich
Hallo ihr zwei,
hab gerade euer 1. Ägyptenabenteuer gelesen und euch für eure Ruhe bewundert. Ich hätte schon am 1. Abend die Krise gekriegt! Gleich werde ich unserer Mutter in Hennef davon berichten.
Machts gut, ich denk täglich an euch, liebe Grüße von Elke